Menschen im Saal

Fachtagung: »Frieden will gelernt sein - Friedensschlüsse und Kriegsfolgen«

Termin: 06.03.2024
Ort: Dietrich-Keuning-Haus, Dortmund
Veranstalter: Bildungspartner NRW in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.


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Fachtagung liefert vielfältige Impulse

Wie thematisiert man Krieg und Gewalt in der Schule? Welchen Beitrrag kann Friedensbildung heute leisten? Und welche Potenziale bieten außerschulische Lernorte in diesem Kontext? Unsere diesjährige Fachtagung, veranstaltet in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., beantwortete diese Fragen mit Lernangeboten und Impulsen aus der Friedenspädagogik und der historisch-politischen Bildung.

»Friedenskompetenzen«

Die Direktorin des Landschaftsverbands Rheinland, Ulrke Lubek, Dr. Georg Lunemann, Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe sowie Thomas Kutschaty, MdL und Vorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Landesverband NRW, unterstrichen im Eröffnungsgespräch die pädagogische Bedeutung des Themas angesichts aktueller Kriege. Für ein friedliches Miteinander brauche es Menschen, die Friedenskompetenzen erworben haben. Außerschulische Partner, wie zum Beispiel die Museen und Kulturinstitutionen der Landschaftsverbände, aber auch der Volksbund unterstützen die Schulen bei diesem wichtigen Bildungsauftrag.

Ulrike Lubek, Dr. Georg Lunemann und Thomas Kutschaty

Pädagogische Herausforderungen

Schlaglichtartig beleuchtete Prof. Dr. Michele Barricelli (Ludwig-Maximilians-Universität München) in seiner Keynote die sich wandelnden Voraussetzungen und ZIele des schulischen Lernens über Krieg und Frieden seit 1945. Eine seiner Thesen: Angesichts des Krieges in der Ukraine bedürften bestimmte friedenspoltische Überzeugungen der vergangenen Jahrzehnte einer Revision. Lebhaft diksutierte anschließend Patrcia Drewes, Leherin am Öffentlich-Stiftischen-Gymnasium Bethel (Bielefeld), Jan Heemels, Mitarbeiter der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Ysselsteyn (NL) sowie Anne Kruck von der Berghof Foundation (Tübingen) über Krieg und Frieden als pädagogische Herausforderungen. Es sei beispielsweise schade, dass das Thema immer nur dann bearbeitet werde, wenn es "brenne", als Reaktion auf aktuelle Kriege und Konflikte. Mehr Zeit im Stundenplan und im eng getakteten Schulalltag böte hier mehr Möglichkeiten zu präventivem Arbeiten, zum Beispiel auch zur Thematisierung von Antisemitismus. Gewünscht wurde außerdem ein Ausbau der staatlichen Fördermöglichkeiten zur Finanzierung von Schulfahrten.

Ulrike Lubek, Dr. Georg Lunemann und Thomas Kutschaty im Gespräch mit Elif Senel
Prof Michelle Barricelli beim Vortrag
Teilnehmende der Podiumsdiskussion

Außerschulische Lernorte

In zehn Seminaren präsentierten Vertreter*innen von Archiven, Museen, Gedenk- und Kriegsgräberstätten und weiteren Bildungspartnern eine große Vielfalt von Lernangeboten: So wurden Im Workshop des Kreisarchivs Viersen Möglichkeiten des Lernens über Kriegsalltag und Kriegsfolgen anhand von Archivgut aus dem Ersten Weltkrieg ausgeleuchte und praktisch erprobt. Das Freiheitsmuseum Groesbeek (NL) gab Einblicke in seine museumspädagogische Konzeption und eröffnete Räume für transnationales Lernen. Und Referent*innen eines Kooperationsprojektes des Volksbunds mit der Europaschule Dortmund zeigten den Teilnehmenden, wie anonym bestatteten sowjetischen Kriegstoten mithilfe von Tonziegeln Name und Identität zurückgegeben werden. Außerdem vertreten waren unter anderem das Bunkermuseum Oberhausen sowie das Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf. Zudem stellte der Volksbund seine neuen Lehr-Lern-Materialien zum Drei-Jahres-Thema "Friedensprozesse, Friedensschlüsse und Kriegsfolgen" vor.

Menschen im Seminar
Teilnehmende mit iPad
Teilnehmende mit Arbeitsmaterialien

Schüler*innen als »Critical Friends«

Begleitet und gerahmt wurde die Fachtagung von drei Schüler*innen aus der Q2 des Mallinckrodt-Gymnasiums in Dortmund. Jonas Dörstelmann, Michelle Gnatzy und Linda Schröder erläuterten zu Beginn ihre Erwartungen an die Tagung und beschrieben, welche Rolle die Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden derzeit bei ihnen im Unterricht spielt. Zum Abschluss schilderten sie ihre Eindrücke vom Tag und gaben Rückmeldung zur unterrichtspraktischen Relevanz der in den Seminaren vorgestellten Lernangebote. Ihr Fazit: viele Angebote der außerschulischen Lernorte können das unterrichtliche Lernen sinnvoll ergänzen und machen Lust auf mehr.

Drei Schüler*innen auf der Bühne

Sie haben Interesse an Materialien aus den Seminaren oder der Keynote von Michele Barricelli? Wenden Sie sich gerne an uns. Ihr Anprechpartner: Johannes Versante

Bildungspartner NRW ist eine vertragliche Zusammenarbeit des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW und der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe.