Hand mit Pokal

Wettbewerbe

Mit unseren Wettbewerben möchten wir Impulse für das außerschulische Lernen setzen, spannende innovative Lernangebote auszeichnen, Kooperationsprojekte anregen und die Weiterentwicklung von Bildungspartnerschaften unterstützen. Informieren Sie sich hier über aktuelle Ausschreibungen rund um unsere digitalen Angebote sowie den jährlichen Wettbewerb »Kooperation. Konkret.«

Wettbewerb »Kooperation. Konkret.«

Personen springen hoch und halten jeweils ein Puzzleteil in der Hand.

Seit 2006 zeichnet Bildungspartner NRW mit diesem Wettbewerb kommunale Bildungseinrichtungen und Schulen aus. Wir prämieren überzeugende Kooperationspraxis, von der sich andere Bildungspartner inspirieren lassen können.

  • Sie haben ein überzeugendes Projekt mit einer Schule oder einem außerschulischen Lernort umgesetzt?
  • Sie planen dies in Zukunft zu tun?
  • Sie haben eine langjährige besonders gelungene Kooperation mit einer Schule oder einem außerschulischen Lernort?

Nehmen Sie teil! Mitmachen können alle, die zu unserem Netzwerk Bildungspartner NRW zählen, also Schulen und ihre kommunalen Partner aus dem Kreis der Archive, Bibliotheken, Bühnen, Gedenkstätten, Medienzentren, Museen, Musikschulen, Einrichtungen der Umweltbildung und der naturwissenschaftlichen Bildung, Volkshochschulen sowie Sportvereine.

Sie möchten teilnehmen?

Mit welchen Beiträgen können Sie sich bewerben?

Eingereicht werden können sowohl langfristige Kooperationen als auch abgeschlossene Projekte oder zukünftige Projektideen. Füllen Sie dazu das Bewerbungsformular aus. Gerne können Sie auch weitere Materialien (Fotos, Konzepte oder Ähnliches) hochladen, um Ihre Kooperationspraxis noch anschaulicher darzustellen.

Welche Fristen und Termine gibt es?

Bewerben können Sie sich jederzeit. Jedes Jahr zeichnet die Fachjury bis zu drei Kooperationen aus:

  • Bis Ende März eines jeden Jahres Einreichen der Bewerbung
  • Bis Ende Mai schriftliche Bekanntgabe der prämierten Einreichungen durch Bildungspartner NRW
  • Bis Ende des jeweiligen Schuljahres Übergabe der Urkunde und des Preises

Nach welchen Kriterien wird der Beitrag bewertet?

  • Die Kooperationspraxis eröffnet den Schüler*innen Teilhabe und Mitgestaltungsräume.
  • Sie vermittelt den Schüler*innen Kompetenzen, sich mit den sozialen, kulturellen, ökologischen, wirtschaftlichen oder politischen Themen der Gesellschaft aktiv auseinanderzusetzen.
  • Sie befähigt zu zukunftsfähigem Denken und Handeln.
  • Schule und außerschulischer Partner stimmen sich bei Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung ihrer Kooperation ab.
  • Die Zusammenarbeit hat eine langfristige Perspektive.

Was kann ich gewinnen?

Bis zu drei Kooperationen pro Jahr erhalten ein Preisgeld von je 1.000,- Euro zur Weiterführung ihrer Kooperationspraxis.

Vergangene Wettbewerbe

Hier finden Sie Informationen zu unseren vergangenen Wettbewerben.

Kinder fügen große Puzzleteile zusammen.

© Bildungspartner NRW

Wettbewerb »Kooperation. Konkret.« 2024

Mit dem Wettbewerb »Kooperation. Konkret.« möchten wir Impulse für das außerschulische Lernen setzen, spannende innovative Lernangebote auszeichnen, Kooperationsprojekte anregen und die Weiterentwicklung von Bildungspartnerschaften unterstützen.

Gewinnerbeiträge 2024

Die Jury zeigte sich beeindruckt von der hohen Qualität der Beiträge dieser Wettbewerbsrunde. Die Entscheidung fiel somit nicht leicht. Nach intensivem Austausch und sorgfältigem Abwägen überzeugten schließlich folgende drei Beiträge:

Bedburg-Hau: »Abschied und Neuanfang
Theater mini-art, St. Antonius Grundschule Bedburg-Hau

»Abschied und Neuanfang« war ein Kooperationsprojekt der St. Antonius-Grundschule aus Bedburg-Hau und dem Theater mini-art. Der 4. Jahrgang der Grundschule beschäftigte sich einerseits mit den zurückliegenden Schuljahren, die auch von Pandemie-Erfahrungen geprägt waren, und andererseits mit dem kommenden Neuanfang in der weiterführenden Schule. Im Rahmen des Projekts entwickelten und schrieben die Schülerinnen und Schüler Texte, Szenen, Stücke bzw. Szenencollagen, die sie schließlich aufführten. Die Themen wurden gemeinsam mit den Theaterpädagog*innen entwickelt und entsprangen den individuellen Erfahrungen der Kinder.

Das Theaterprojekt aus Bedburg-Hau überzeugte die Jury mit seiner einfühlsamen Auseinandersetzung mit den aktuellen Herausforderungen der Viertklässler*innen. Gerade in Zeiten des Schulwechsels und des Rückblicks auf die Pandemiejahre erweise sich das Theater mini-art als wichtiger Bildungspartner, um die Reflexionsfähigkeit, das Durchhaltevermögen und das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Besonders beeindruckte die Jury, wie das Kooperationsprojekt auf die Erfahrungswelt der Grundschüler*innen einging und ihnen durch die künstlerische Aufarbeitung ihrer Erlebnisse Resilienz für zukünftige Herausforderungen vermittelte: »Zur rechten Zeit das richtige Projekt«.

Siegburg: »Playground-Theaternetzwerk für junge Menschen«
Städtische Gesamtschule am Michaelsberg, Theater Marabu

Die Gesamtschule am Michaelsberg ist eine von insgesamt sieben beteiligten Schulen im Projekt »Playground - Theaternetzwerk für junge Menschen«. Das Projekt fand in den Jahren 2020-2023 statt und begleitete die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule von der 5. bis zur 7. Klasse. Dabei nahmen sie alle zwei Wochen an Theaterstunden teil, die vom Theater Marabu angeleitet wurden. Durch ihre eigenen Erfahrungen im szenischen Spiel sollten die Kinder ein positiveres Selbstbild gewinnen und sich dadurch gestärkt fühlen. Es gab Workshops zur Vorbereitung von Theaterbesuchen, einen Schnuppertag in verschiedene Theaterbereiche und eine anschließende Fortbildung für besonders interessierte Schüler*innen zu den Themen »Theaterspiel«, »Schauspiel« und »Technik«. Zum Abschluss des Projekts entwickelten sie selbst ein Theaterstück mit anschließender Aufführung.

Das Kooperationsprojekt »Playground« beeindruckte die Jury besonders durch die Langfristigkeit und die umfassende Vernetzung. Drei Jahre lang wurden sieben Schulen, darunter die Gesamtschule am Michaelsberg, theaterpädagogisch begleitet und gefördert. Die Jury lobte das regelmäßige, niedrigschwellige und vielseitige Angebot, welches alle Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule auf verschiedenen Ebenen angesprochen und die Institution Theater nahbar gemacht habe. Zudem ergänze das Theaterangebot den Bereich Kinder- und Jugendtheater in Siegburg, wodurch die Schüler*innen aktiv an der kulturellen Gestaltung der Region teilhaben könnten. Insgesamt wurde »Playground« von der Jury als herausragendes und äußerst ambitioniertes Kooperationsprojekt anerkannt: »So wünscht man sich Theaterunterricht an Schulen.«

Rheinbach: »Eine Bläserklasse für die Gesamtschule Swisttal«
Musikschule Voreifel Rheinbach, Gesamtschule Swisttal

Die Musikschule Voreifel kooperiert in diesem Projekt mit der Gesamtschule Swisttal, einer Gesamtschule im ländlichen Raum. Durch die Einrichtung einer Bläserklasse soll den Schüler*innen kulturelle Teilhabe ortsnah ermöglicht werden. Bisher angeboten in den Stufen 5-7, ist geplant, dass das Projekt auf die Jahrgangsstufen 8-10 erweitert wird. Neben der Förderung der musikalischen Bildung von Schüler*innen im Instrumentalbereich soll auch kulturelle Bildung und Teilhabe dadurch gefördert werden, dass die Schülerinnen und Schüler regelmäßig in der Schule und auf Veranstaltungen in der Gemeinde auftreten.

Das Projekt »Eine Bläserklasse für die Gesamtschule Swisttal« überzeugte die Jury durch ihre besondere Bedeutung im ländlichen Raum. Sie hob hervor, dass die Teilnahme von Schüler*innen ortsnah und niederschwellig möglich ist, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Das Angebot eröffne so kulturelle Teilhabemöglichkeit für alle Kinder. Nicht nur die musikalische Bildung, sondern auch soziale Kompetenzen würden durch die Vielzahl an öffentlichen Auftritten gefördert. Das gemeinsame Musizieren stärke das Gemeinschaftsgefühl und gestalte das Kulturleben in der Gemeinde mit. »Damit geht die Kooperationspraxis besonders auf die strukturellen Bedarfe vor Ort ein.«, lobte die Jury.

Kinder fügen große Puzzleteile zusammen.

© Bildungspartner NRW

»MitWirkung – Partizipation Lernen« - Wettbewerb »Kooperation. Konkret.« 2023

Der Wettbewerb stand ganz im Zeichen der demokratischen Teilhabe und Partizipation von Kindern und Jugendlichen.

Gesucht wurden Ideen für Kooperationsprojekte, die gesellschaftliche Teilhabe in unterschiedlichen Kontexten für Schüler*innen erfahrbar machen. Die Beiträge sollten zeigen, wie sich die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in Bildungspartnerschaften realisieren lässt und wie sie demokratische Prozesse konkret erleben können.

Der Gewinnerbeitrag

Implementierung des Projektmoduls »Umweltschutz-Kompetenz und demokratische Partizipation auf kommunaler Ebene« in das Bildungskonzept

Berufskolleg Hattingen | Bibliothek Hattingen | NABU Ennepe-Ruhr-Kreis e.V.

Bei dem Kooperationsvorhaben in Hattingen stehen die Themen Umweltschutz und demokratische Partizipation im Vordergrund. Die Schüler*innen des Berufskollegs erwerben in der Bibliothek zunächst das theoretische Fachwissen rund um das Thema Nisthilfen. Diese werden anschließend im praktischen Teil des Projekts von den Schülerinnen und Schülern sowohl gebaut als auch angebracht, wobei sie der NABU Ennepe-Ruhr-Kreis e.V. unterstützt. Die Schülergruppe wird die Entwicklungen der Nester beobachten und die Veränderungen sowie Besonderheiten in einem Umweltportfolio dokumentieren. Zudem machen sich die Lernenden mit kommunalen Strukturen vertraut. Sie stellen eine Bürgeranfrage, um Bushaltestellendächer zu bepflanzen und dadurch Lebensraum für Insekten zu schaffen.

Die Jury beeindruckte an dem Hattinger Kooperationsprojekt insbesondere die hohe Selbstwirksamkeit der beteiligten Schülerinnen und Schüler. So werde ihnen die Möglichkeit gegeben, sich innerhalb kommunaler Strukturen aktiv für den Umweltschutz einzusetzen und sich als Bürgerinnen und Bürger für das Thema Nachhaltigkeit zu engagieren. Die Bibliothek ist dabei ein wichtiger Bildungspartner für den Erwerb von Fachwissen über Nisthilfen und die Förderung der Recherchekompetenz. Darüber hinaus werden die sprachlichen und methodischen Kompetenzen der Schüler*innen gefördert. Der Jury imponierte, dass die Verzahnung der beteiligten Partner Schule, Bibliothek und Verein hierbei eine modellhafte Zusammenarbeit darstellt. »Der Vielklang aus Aktivierung, Anwendungsbezug, Praxis, Selbstermächtigung und Nachhaltigkeit macht das Projekt zum eindeutigen Gewinner des Wettbewerbs«, so die Jury.

Grafik zeigt Hände, die Karten und Smartphones halten

2021 stand die Bildungs-App BIPARCOURS bereits seit sechs Jahren den Schüler*innen Nordrhein-Westfalens zur Verfügung. Die App hat sich in diesen Jahren zu einem beliebten Tool entwickelt, das im Unterricht und an außerschulischen Lernorten zum Einsatz kommt und spielerisches Lernen auf vielfältige Weise ermöglicht. Im Sinne einer kreativen Bestandsaufnahme prämierte die Ausgabe des BIPARCOURS-Wettbewerbs »Best of« besonders gelungene Parcours.

Insbesondere erfreute die Jury die große thematische Bandbreite der eingesandten Beiträge und ihre inhaltliche Beschäftigung mit verschiedenen Regionen NRWs. Zudem bietet die Anwendung auch in pandemischen Zeiten die Möglichkeit, vielfältige Formen spielerischen Lernens zu eröffnen. Die fünf Gewinnerangebote überzeugen durch eine starke inhaltliche Aufbereitung, eine zielgruppenorientierte Ansprache sowie einen kreativen Einsatz der verschiedenen App-Funktionen. Die Sieger des Wettbewerbs dürfen sich auf ein Preisgeld in Höhe von jeweils 500 Euro freuen.

Die Gewinner-Parcours

Gewinnerparcours »Wer spricht für wen?« - Koloniale Spuren in der Kölner Südstadt

Der Parcours wurde von Schüler*innen des Jahrgangs 9 im Kölner Humboldt-Gymnasium erstellt. Er führt die Spielenden auf eine Suche nach kolonialen Spuren im Süden der Stadt. Der Rundgang ist Teil des Rahmenprogramms des Westwind-Festivals 2021, welches in diesem Jahr am Comedia-Theater in Köln stattgefunden hat.

»Wer spricht für wen?« begeistert die Jury auf mehreren Ebenen: Der Parcours beeindruckt durch seine lokalgeschichtliche Relevanz sowie durch seinen sensiblen Umgang mit dem Thema Kolonialismus. Als besonders gelungen bewerten die Juror*innen sowohl die zielgruppengerechte Ansprache als auch das partizipative Format, das die verschiedenen Funktionen der App miteinbezieht. Der Parcours regt zum Nachdenken an und macht Orte in der Stadt sichtbar, die normalerweise unbemerkt bleiben. Er knüpft somit an das Format des postkolonialen Stadtrundgangs an, das zur reflektierten Erkundung der Umgebung einlädt. Die Jury ist überzeugt: »Die Nutzenden werden ihre Stadt nach dem Parcours anders wahrnehmen.«


Gewinnerparcours »Olchi-Führung« und »Ich bin ein Roboter«

Eingereicht wurden beide Parcours von der Stadtbibliothek Solingen. In der »Olchi-Führung« stellt die beliebte Buchfigur die Bibliothek auf spielerische Weise vor. Inhaltliche Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen Nachhaltigkeit, Mülltrennung und -vermeidung sowie Recycling. Der Roboter-Parcours ermöglicht einen niedrigschwelligen Einstieg in den Umgang mit Robotik und erste Programmierschritte mit Ozobots.

Die Jury hebt die unterschiedlichen Qualitäten der beiden Parcours hervor. Die »Olchi-Führung« besticht durch ihre sehr kindgerechte Gestaltung, da die bereits bekannte Figur konsequent in den Parcours eingebunden ist. Dem charmanten Sprachwitz in der narrativen Gestaltung konnte sich die Jury selbst nicht entziehen. Ebenso schätzte sie die durch Schüler*innen selbst erstellten Videos. Der Roboter-Parcours verknüpft auf sehr gelungene Weise digitale und analoge Welten. Zudem fördert dieser Parcours die Medienkompetenz der Nutzenden, indem er sie zum selbstständigen Erarbeiten der ersten Programmierschritte anregt.


Gewinnerparcours »APPsolutely Mozart«, »APPsolutely Orgel« und »Musikquiz mit TRAZOM«

Die Musikbibliothek Essen entwickelte diese Biparcours-Trilogie. Hier widmen sich zwei Parcours ausführlich jeweils einem Thema, nämlich dem musikalischen Wunderkind und dem Instrument des Jahres 2021. Im dritten Parcours entdecken die Spielenden in Begleitung einer Comicfigur die Welt der Musik.

Lernen mit ausgeprägtem Spaßfaktor: Als »packend« und zugleich »sehr lehrreich« befindet die Jury alle drei der musikbezogenen Parcours. Durch ihre ansprechende grafische Gestaltung sowie abwechslungsreiche narrative und mediale Elemente können sich hier Schüler*innen unterschiedlichen Alters neues Wissen aneignen. Ob Musikexpert*in oder nicht, jedem Nutzenden bieten die Parcours ein unterhaltsames und zugleich informatives Erlebnis.


Gewinnerparcours »Sieben Landschaftsräume des Westmünsterlands«

Der Homeschooling-geeignete Parcours des BNE-Regionalzentrums Stiftung NLW führt durch die Ausstellung der Biologischen Station Zwillbrock. Er bringt den Spielenden die sieben typischen Landschaftselemente des Westmünsterlandes näher und thematisiert verschiedene Aspekte einer nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklung.

Die Jury betont die Aktualität des Parcours, der das globale Thema der Nachhaltigkeit in ansprechender Weise auf den lokalen Raum bezieht. Dabei bietet er eine besonders gute Orientierung, regt die Fantasie der Spielenden an und macht sie neugierig auf ihre Umgebung. Positiv bewertet wurde ebenfalls die ausgesprochen adressatengerechte Aufbereitung der Informationen. Weil die Nutzenden den Parcours ebenfalls von zu Hause aus spielen können, ermöglicht die Anwendung den (digitalen) Ausstellungsbesuch ebenfalls in Zeiten einer pandemiebedingten Schließung.


Gewinnerparcours »100. Geburtstag von Sophie Scholl«

Die Stadtbücherei Ibbenbüren hat diesen Parcours für die Sekundarstufe 1 ihrer Bildungspartnerschulen erstellt.

Laut Jury beeindruckt der Parcours in Form eines Ratequiz besonders durch die gelungene Darstellung der Person Sophie Scholl und der Bewegung der »Weißen Rose«. Er regt die Eigeninitiative der Nutzenden an, indem er dazu einlädt, die angebotenen Informationen durch eigene Recherchen zu vertiefen und zu ergänzen. Der Parcours schlägt dabei eine Brücke zur Lebenswelt der Spielenden: Durch Fragestellungen zur Bedeutung der Meinungs- und Redefreiheit schafft er einen Bezug zu aktuellen Verschwörungstheorien und Geschichtsrevisionismus in Zeiten der Pandemie.

Bild zeigt Finger, der auf ein digitales Netz deutet

Foto: Anfdreas Weinhold | Bildungspartner NRW

»Kooperation geht digital« - Wettbewerb »Kooperation. Konkret.« 2021

Das Motto des Wettbewerbs stand ganz im Zeichen der Digitalisierung und der damit verbundenen Chancen für das außerschulische Lernen. Seit 2006 zeichnet Bildungspartner NRW mit diesem Wettbewerb kommunale Bildungseinrichtungen und Schulen für besonders kreative und beispielhafte Kooperationsideen aus. Gesucht wurden diesmal Praxisbeispiele, die eine digitale Brücke zwischen Schule und außerschulischem Lernort bauen. Aufgrund pandemiebedingter Einschränkungen standen und stehen Schulen und außerschulische Lernorte vor der Herausforderung, ihre Bildungspartnerschaften neu zu denken. Die Beiträge sollten die Frage beantworten, wie außerschulische Kooperationen und Lernangebote aufrechterhalten werden können, wenn der Besuch am außerschulischen Lernort nicht stattfinden kann.


Die Gewinner

Mit dem Fahrrad auf den Spuren des römischen Limes - Augmented Reality zum römischen Neuss
Marie-Curie-Gymnasium Neuss | Clemens-Sels-Museum
Dieses Kooperationsvorhaben sieht eine schülernahe und mit Elementen von Augmented Reality versehene Radtour auf der ehemaligen römischen Limesstraße mit ca. 20 Stationen vor. Die im Stadtbild leider nicht mehr erkennbare römische Geschichte der Stadt Neuss soll anschaulich aufbereitet werden. An manchen Stationen wird eine Überlagerung des heutigen Stadtbildes mit dem Aussehen in römischer Zeit in Gestalt eines geteilten Bildes zu sehen sein. Die Texte und Materialien werden durch die Schülerinnen und Schüler der Geschichtswerkstatt gesichtet, unter Anleitung didaktisiert und in die App BIPARCOURS integriert. Als Grundlage für die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler dient eine reichhaltige Materialauswahl (Quellen und didaktisiertes Material), die vom Clemens-Sels-Museum zur Verfügung gestellt wird. Auch bei der technischen Umsetzung in BIPARCOURS übernehmen die Schülerinnen und Schüler den Großteil der Arbeiten.

Die Jury beeindruckte an dem Neusser Kooperationsvorhaben besonders die Verknüpfung der Nutzung digitaler Tools, das »Er-Fahren« der Geschichte – das Unterwegs-Sein und der hohe Anteil, der von den Schülerinnen und Schülern selbst gestaltet wird. Die Schülerinnen und Schüler erleben nicht nur bewegte Geschichte, sondern werden auch in die didaktische Aufbereitung der Inhalte miteinbezogen und integrieren die Materialien in die App BIPARCOURS zu einem Parcours mit verschiedensten Stationen. Durch die geplanten Augmented-Reality-Elemente wird in besonderer Weise auf die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler Bezug genommen und motivierend die Auseinandersetzung mit der Geschichte der eigenen Stadt angeregt. Die Jury war sich einig: »Mehr kann man aus BIPARCOURS nicht rausholen – das Optimum, wie man diese App einsetzen kann!«Zudem wurde die Nachhaltigkeit dieses Projektvorhabens unterstrichen, langfristig und von vielen verschiedenen Schülergruppen kann die digital begleitete Radtour immer wieder zum Einsatz kommen.


Ko – Op – Cast
Albert-Schweitzer-Schule Krefeld | Villa Merländer, Kresch Theater Krefeld, Städtische Bühnen Krefeld/ Mönchengladbach, Kaiser-Wilhelm Museum, Museen Haus Esters/ Lange
Das Kooperationsprojekt der Albert-Schweizer-Schule in Krefeld mit verschiedenen Bildungspartnern insbesondere aus dem Bereich der kulturellen Bildung ermöglicht Schülerinnen und Schülern, selber Podcasts zu erstellen und sich gleichzeitig mit außerschulischen Lernorten in der Stadt auseinanderzusetzen. Der Besuch am außerschulischen Lernort wird medial von Schülerinnen und Schülern vor- beziehungsweise nachbereitet. Die Kooperationspartner haben die Möglichkeit, Informationen zu beispielsweise neuen Ausstellungen oder Theaterproduktionen zu geben. Die Schülerinnen und Schüler transformieren die Inhalte anschließend in Form von Recherche und Verarbeitung in ein Podcast-Audioformat. Auch unterschiedliche Textsorten wie Reportage, Interview oder Dokumentation können von Schülerinnen und Schülern auf diese Weise spielerisch erprobt werden.

Die Jury überzeugte bei diesem Beitrag besonders das mediale Vorhaben und die interessante und fortlaufende Auseinandersetzung mit den Bildungspartnern. Schülerinnen und Schüler gestalten das Projekt von Anfang an mit, ohne vorgefertigte Inhalte zu nutzen. Ein enger Kontakt zu den Bildungspartnern wird aufgebaut und gestärkt. Dabei entwickeln die Schülerinnen und Schüler ganz nebenbei kommunikative Fertigkeiten und wichtige Medienkompetenzen. Sie erhalten einen Blick hinter die Kulissen eines Podcast-Studios, das auch im Hinblick auf die spätere Berufswahl interessant sein könnte. Anerkennend hob die Jury zudem hervor, dass dieses in hohem Maße schüleraktivierende Kooperationsprojekt auf lange Zeit ausgerichtet ist und an vorhandene Strukturen und Beziehungen der Realschule anknüpft.


Familie forscht – Kitas und Schulen auch

BNE-Regionalzentrum Stiftung Natur und Landschaft Westmünsterland | Grundschulen sowie 5. und 6. Klasse im Kreis Borken (u.a. Jodocus Nünning Gesamtschule)
Unter der Leitung und auf Initiative des BNE-Regionalzentrums Stiftung Natur und Landschaft Westmünsterland hat sich eine Kooperationsgemeinschaft verschiedener Bildungsakteure aus dem Kreis Borken zur Unterstützung der Familien und Schulen während der Coronapandemie im außerschulischen Lernort »Zuhause« gegründet. Mit Angeboten zum Selberforschen im schulischen oder häuslichen Umfeld (Homeschooling) soll der Kontakt zu den Schulen auch im Lockdown und darüber hinaus bewahrt und/oder erste Erfahrungen mit den jeweiligen Themen der fünf verschiedenen Bildungsanbieter ermöglicht und so ein Anreiz für eine Kooperation mit den außerschulischen Partnern geschaffen werden. Die Experimente mit Versuchen für jede Jahrgangsstufe der Grundschule sowie der 5. und 6. Klasse decken viele Bereiche des Sachunterrichtslehrplans beziehungsweise des naturwissenschaftlichen Lehrplans ab.

Der Jury imponierte bei diesem Kooperationsbeispiel insbesondere die Anknüpfung an die Lebenswelt der Grundschülerinnen und -schüler. Sie werden auf ganz verschiedenen Wegen erreicht und mit niederschwelligen und barrierefreie Angeboten abgeholt. Dies passt hervorragend in die aktuelle Zeit, in der durch die Pandemie viel Austausch verloren geht. In verschiedenen Sprachen und in leichter Sprache werden junge Schülerinnen und Schüler über die Grundschule, aber auch durch spezielle Familienangebote erreicht. Digitale Formate bereits bei jüngeren Kindern zu etablieren und Sprache als Barriere abzubauen, überzeugte die Jury. Anerkennung erlangten auch die verschiedenen Settings und Angebote wie Online-Audioguide, Forscherheft und Tagebuch, die vor allem durch den Zusammenschluss vieler Kooperationspartner zu Stande gekommen sind.

Kontakt

Foto: Ronja Terjung

Ronja Terjung
Sportverein und Schule
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Bildungspartner NRW ist eine vertragliche Zusammenarbeit des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW und der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe.

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